Die Karenniregion

20.02.2020 | LAB 1

Die Karenniregion

Karenniregion in Myanmar

Teilen:

Die Karenniregion in Myanmar besteht aus dem Kayah Staat sowie Teilen des südlichen Shan Staates, des nördlichen Karen Staates und des Naypyitaw Unionsterritoriums. Indigene Überlieferungen erzählen vom alten Volk der Kamyam, das im 8. Jahrhundert v. Chr. von Norden aus in das Gebiet des heutigen Myanmar eingewandert sei. Die Kayan und Kayaw sind Nachfahren jener Kamyam. Sie sprechen verwandte Sprachen und teilen Aspekte ihrer Kultur und Überlieferung. Von 1948 bis 2012 herrschte Krieg in der Region und viel kulturelles Wissen ging verloren.

Die Karenniregion liegt im Osten von Myanmar, an der Grenze zu Thailand.
Karte
Foto: Olivia Musu (Kayaw Literatur und Kultur Zentralkomitee)

Die im Rahmen des LindenLABs entstandene Ausstellung zeigt traditionelle Textilien, Schmuck, Musikinstrumente und Alltagsobjekte, die heute oft kaum mehr verwendet werden. Sie wurde kuratiert von Olivia Musu und Patricio Doei vom Kayaw Literatur und Kultur Zentralkomitee sowie Khun Vincentio Besign und Khun Myo Aung vom Kayan Literatur und Kultur Zentralkomitee. Unter den gezeigten Objekten finden sich sowohl ältere, aus den Sammlungen des Linden-Museums, als auch auf Anregung der Kuratoren neu angefertigte. Unsere Zusammenarbeit nutzte das Kayan Literatur- und Kulturkomitee zur Anfertigung einer Videodokumentation über alte Kulturtechniken, die durch den gesellschaftlichen Wandel in Vergessenheit zu geraten drohen. Das Kayaw Literatur- und Kulturkomitee organisierte vor Ort einen Workshop, bei dem Experten für traditionelle Techniken diese Jugendlichen nahebrachten. Die dabei neu hergestellten Objekte wurden von den Komitees gesammelt um sie vor Ort im Rahmen von Wanderausstellungen und in im Aufbau befindlichen Kulturzentren auszustellen. Eine Auswahl für die Präsentation im Linden-Museum stellten beide Gruppen jeweils selbst zusammen.

Zum Autor

Georg Noack ist Süd- und Südostasienreferent im Linden-Museum Stuttgart