Tris Bilderwerkstatt „Ich sehe was, was du nicht siehst“

15.06.2021 | LAB 5

Tris Bilderwerkstatt „Ich sehe was, was du nicht siehst“

Rückblick auf das digitale Ferienangebot für Kinder ab 9 Jahren

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Das Pfingstferienprogramm für Kinder ab 9 Jahren war dieses Jahr eine digitale Bilderwerkstatt. Als Ausgangspunkt dienten die Forschungsaufträge von Tri, der kleinen experimentellen Laborantin aus dem Ausstellungsbegleitheft „Ich sehe was, was du nicht siehst“. An fünf Terminen fokussierte Tris Mal- und Zeichenforschung jeweils auf verschiedene Werke in den Ausstellungen und unterschiedliche künstlerische Techniken. Die teilnehmenden Kinder erhielten im Vorfeld Pakete mit den entsprechenden Materialien mit der Post.

Titelseite des Ferienprogramms am 1. Tag. Illustration: Nina Schmidt

Anhand von Fotos aus den Ausstellungsräumen, Ansichten der Objektpräsentationen, sowie Objektfotos, Karten und weiteren illustrierenden Bildern näherten wir uns den verschiedenen Werken, ihren Bildsprachen und Wirkungen an.

Zwischendurch stellte Tri Bilderrätsel oder es gab Kombinationen aus Zeichenübungen und Rätselraten.

In ihren Materialpaketen erhielten die Kinder Bilder unterschiedliche Werke und mussten später erraten, welches die anderen nachgestellt oder abgezeichnet hatten. Auch Gruppenspiele sorgten für Abwechslung und einen Austausch der Kinder untereinander. Beim Thema Muster und Ornament sollte jede*r den Satz „ich zeichne auf mein Bild: Punkte, Linien, Sternmuster, Blumenranken“ immer wieder um einen Zeichengegenstand ergänzen, bis eine*r die Reihenfolge durcheinanderbrachte. Bei allen Aufgaben erklärte Tri in kleinen, skizzenhaften Anleitungen die Spielidee oder -aufgabe.

Diese spielerischen Aktionen führten dann auch gleich inhaltlich zur Bildgestaltung über. Nebenbei wurden Ideen gesammelt, neue Anregungen von den anderen aufgegriffen oder weitergesponnen. Sie waren aber vor allem bedeutend, da sie kleine Brücken bildeten, die digitale Distanz zwischen den Kindern zu überwinden.

Um über die Bildideen und den Arbeitsprozess ins Gespräch zu kommen, beschränkten wir die Teilnehmerzahl auf kleine Gruppen mit maximal 10 Kindern. Oft waren wir aber viel weniger Personen. Indem wir die Bilder dann abwechselnd in die Kameras hielten, konnten wir sie uns gegenseitig zeigen und sie besprechen.

Unter dem Motto „bunt, bunter am buntesten“ gestalteten die Kinder zu den Sammlungsgegenständen aus Amazonien Collagen aus Karton und Kunstfedern.

Amazonien Collage aus Karton und Kunstfedern. Amani, 9 Jahre

Der nächste Vormittag war mit „Punkt und Pünktchen“ betitelt. Wir betrachteten Expeditionsfotos aus den 70er Jahren, die in LAB4 thematisiert wurden, mit Wandmalereien aus Afghanistan. In Anlehnung an den minimalistischen Stil aus Punkten und Linien entwarfen die Kinder mit Wasserfarben auf Packpapier eigene Wandgemälde.

Da sich die Kinder beliebig nur für einen oder auch alle Termine anmelden konnten sorgten wir für abwechslungsreiche Materialien bei der Bildgestaltung.

So prägten wir zum Thema „Detail-Verliebt“ verschiedene Muster in Goldfolie oder entwarfen in mehreren Schritten ein Marktgeschehen: Die Architekturszenerie aus Tonpapier, die Warenauslage bestand aus Fotos, die Menschen wurden gezeichnet und ihre Begegnungen mittels Sprechblasen in Worte gefasst.

So entstanden zum Teil richtige „Bilderzählungen“. Wir betrachteten vorher Kunstwerke aus Benin oder eben die Inszenierung des Basars aus Tashkurghan in der Dauerausstellung.

Zuletzt drehte sich der Zeichenstift um Netsuke-Figuren aus Japan und schuf „zitternde, lachende, laufende Linien“. Dabei ließen die Kinder sich für ein eigenes Figürchen inspirieren, kneteten es aus Fimo und inszenierten es in einem Bild.

Illustration: Nina Schmidt
Amani, 9 Jahre

Vielen Dank Amani, dass wir alle deine Bilder hier zeigen dürfen!

Vielen Dank auch an Bettina Ulrich, Scarlett Lorenz, Dietmar Neitzke, Lena Raisdanai und Ricarda Daberkow für die Einführungen zu den jeweiligen Themen und Werken. Und natürlich auch allen Kindern mitgemacht und ihre Ideen eingebracht haben! Es waren interessante und kurzweilige Stunden, mit vielen Eindrücken aus den Ausstellungen, von Objekten und den neuen Werken der Kinder mit ihren bildlichen Darstellungsweisen.

Autorin:
Nina Schmidt (Museumsvermittlung)