3 Fragen an Isabel Klotz und Andrea Steffen

15.06.2020 | LAB 1 Interview

3 Fragen an Isabel Klotz und Andrea Steffen

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Im November 2019 waren vier Vertreterinnen und Vertreter der Kayaw und Kayan Kulturkommittees im Linden-Museum zu Gast. Besonders mit Ihnen in der Restaurierung haben sie eng zusammengearbeitet. Was genau haben Sie gemeinsam gemacht?

Im Fokus der Zusammenarbeit stand eine Ausstellung mit Objekten aus der Myanmar-Sammlung des Linden-Museums. Da der Aufbau der Ausstellung ohne die Gäste stattfinden musste, haben wir Position und Art der Präsentation für jedes Objekt individuell mit den Gästen besprochen und anschließend mittels einer kleinen Zeichnung zusammen festgelegt.

Anhand der Objekte haben wir Praktiken der präventiven Konservierung gezeigt, wie z.B. das Aufrollen von Textilien oder den Bau von Schachteln für kleine Objekte.

Uns war es dabei wichtig, Methoden zu zeigen, die auch vor Ort in den Museen in Myanmar umsetzbar sind.

Neben der praktischen Arbeit wurden Themen wie z.B. klimatische Bedingungen, Insektenbefall und  Verpackungsmöglichkeiten besprochen und konkrete Probleme und mögliche Lösungen diskutiert.

Was war dabei für Sie besonders?

Im Abschlußgespräch mit allen Beteiligten wurde von Seiten der Gäste extra betont, dass unser Umgang mit den Objekten und die Sorgfaltspflicht zeigen, dass wir ihre Objekte und Kultur wertschätzen. Das bestärkt uns Restauratoren und Magaziner weiterhin in unserem Tun und Handeln.

Was können wir Ihrer Meinung nach aus dieser Zusammenarbeit für weitere Kooperationen lernen? Was hat sich als besonders gut erwiesen, was sollten wir weitertragen?

Ein wichtiger Punkt ist sich genügend Zeit zu nehmen, um den Workshop vorzubereiten, was einen intensiven Informationsaustausch mit allen Beteiligten voraussetzt.

Schon im Vorfeld wurden vom Organisationsteam in Absprache mit den KulturvertreterInnen der Umfang und der Inhalt des Workshops festgelegt, was uns die Vorbereitung sehr erleichterte.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Tatsache, dass wir uns während des Aufenthaltzeitraumes der Gäste ganz auf das Projekt konzentrieren und somit auf Wünsche und Fragen eingehen konnten.

aufgezeichnet von Henrike Hoffmann