Konferenz

Am 28. und 29. Februar 2020 lud das Linden-Museum zur großen Tagung „Das neue Museum. Ideen für das ethnologische Museum der Zukunft“ in den Hospitalhof in Stuttgart ein. Im Rahmen der Überlegungen zu einem Neubau für das Linden-Museum referierte und diskutierte eine international aufgestellte Gruppe Expert*innen über zukunftsweisende Konzepte für die Arbeit in ethnologischen Museen, über herausragende Museumsarchitektur und die Rolle eines ethnologischen Museums für die Stadt und ihre Gesellschaft.

Impulsgeber für die Konferenz war der Ministerpräsident von Baden-Württemberg Winfried Kretschmann. Gefördert innerhalb der Initiative „Gesellschaftlicher Zusammenhalt“ des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg.

Die Dokumentation der Konferenzbeiträge wird hier in Kürze veröffentlicht.

Eine Konferenz des 
Linden-Museums Stuttgart

Gefördert von der
Landesregierung
Baden-Württemberg

Begrüßungen und Einführung

Zur Eröffnung der Konferenz sprachen die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg, Theresia Bauer, der Leiter des Kulturamts Stuttgart, Marc Gegenfurtner, sowie die Direktorin des Linden-Museums, Prof. Dr. Inés de Castro.

Thema 1
Museumskonzepte

Der erste Themenblock der Tagung widmete sich der konzeptionellen Arbeit (ethnologischer) Museen, deren Entstehungsgeschichte eng mit dem europäischen Kolonialismus verknüpft ist. Bis heute gelten sie als Ausstellungsorte des kulturell „Fremden“, des „Anderen“. In einer zunehmend von Diversität gezeichneten Gesellschaft  gilt es dieses (Selbst-)Verständnis zu überwinden uns die gesellschaftliche Rolle und Relevanz ethnologischer Museen neu zu verhandeln. Das eröffnende Gespräch zwischen Dr. Friedrich von Bose, Prof. Dr. Barbara Plankensteiner und Prof. Dr. Inés de Castro erörterte die Herausforderungen, denen sich ethnologische Museen sich heute stellen müssen.

Wie können historische Sammlungen tagesaktuelle Zusammenhänge erklären? Wie können ethnologische Museen zur Dekolonisierung beitragen und den vielstimmigen Diskussionen und Verhandlungen über (kulturelles) Eigentum, Teilhabe und Visionen für ein ethisches Miteinander Raum geben? Die Impulsvortragenden erweiterten die Diskussion in andere Museumsbereiche, die mit ähnlichen Fragen konfrontiert sind. Sie berichteten von ihren Erfahrungen und stellten mögliche Ansätze zur Diskussion.

Thema 2
Museumsarchitektur

Der zweite Themenblock nahm die Rolle der Architektur von und für Museen in den Blick. Welche Möglichkeiten bietet ein Neubau für die Museumsarbeit? In welchem Verhältnis steht er zur Stadt und ihren Bewohner*innen? Anhand von Beispielen und Ideen aus verschiedenen Praxisfeldern der Architektur eröffneten die Beitragenden Perspektiven darauf.

Erweitert um Stuttgarter Sichtweisen, diskutierte das anschließende Panel, wie sich das Zusammenspiel zwischen den Aufgaben und räumlichen Anforderungen eines Museums und seiner gesellschaftlichen Rolle in der Stadt in einer attraktiven architektonischen Gestaltung umsetzen lässt.

Thema 3
Museum und Stadt-/Gesellschaft

Der dritte Themenblock näherte sich der Herausforderung eines Neubaus für das Linden-Museum aus einem (stadt-)gesellschaftlichen Blickwinkel. Nicht nur als architektonische Landmarke, sondern auch als (halb-)öffentlicher Ort wird er für die Stuttgarter Bevölkerung von Bedeutung sein. Wie wird ein Museum zum partizipativen Möglichkeitsraum für Bewohner*innen und Besucher*innen Stuttgarts? Was bedeutet das für die Konzeption und Gestaltung? Die Impulsvortragenden berichteten aus ihrer praktischen und theoretischen Arbeit und skizzierten die Fallstricke und Herausforderungen partizipativer Arbeitsprozesse.

Abschluss

Zum Abschluss der Tagung reflektierten Staatssekretärin Petra Olschowski, Kulturamtsleiter Marc Gegenfurtner und Museumsdirektorin Prof. Dr. Inés de Castro die aufgeworfenen Fragen und Ideen der vorangegangenen zwei Tage. Sie diskutierten, wie ein Neubau des Linden-Museums entstehen kann und was ein ethnologisches Museum für Stuttgart heute und in Zukunft bedeuten wird.

Peter Vaughan
Michiel Riedijk
Marieke van Bommel
Sumaya Kassim
Dr. Aimé Kantoussan
Begrüßungen und Einführung